Faktor- und Multifaktorstrategien wurden in den letzten Jahren ein fester Bestandteil der Aktienallokation vieler institutioneller Investoren. Die Titel werden bei Faktorportfolios konsequent nach einem breiten Set an Faktoren – z. B. nach Value, Quality oder Sentiment – ausgewählt. Zuletzt wurden jedoch manchmal die sehr hohen Erwartungen an das Risiko-/ Ertragsverhältnis der implementierten Faktorportfolios nicht erfüllt. „Diese Tatsache ist Ausgangspunkt einer aktuellen Studie des IQAM Research Centers zur Risikooptimierung von Faktor- und Multifaktorportfolios“, so Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Josef Zechner, Wissenschaftliche Leitung des IQAM Research Centers und Mitautor der Studie.
Kombinierte Risikomaße lassen Erträge um ein Drittel steigen
Aufbauend auf Vorstudien, die bedeutende Verbesserungen der Sharpe Ratio* von Faktorstrategien durch Berücksichtigung der historischen Faktorvolatilitäten feststellten, untersuchte das IQAM Research Center eine Vielzahl von Risikomaßen auf ihre Eignung für den Einsatz in der Risikooptimierung. „Die Ergebnisse zeigen, dass risikoadjustierte Erträge von Faktorstrategien deutlich steigen, wenn historische Volatilitäten mit optionsbasierten und dadurch in die Zukunft gerichtete Volatilitätsmaßen kombiniert werden“, so Zechner weiter. Der Anstieg der Sharpe Ratio einer risikooptimierten Strategie beträgt im Vergleich zu einer Strategie mit statischer Faktorgewichtung rund ein Drittel und kann damit als signifikant bezeichnet werden.
Die Details zu den Untersuchungen von Christoph Reschenhofer, MSc, Research & Development bei IQAM Invest und Univ.-Prof. Dr. Dr. Josef Zechner, Wissenschaftliche Leitung des IQAM Research Centers werden im Herbst 2021 veröffentlicht.
IQAM Invest und das Quant-Team der Deka bauen seit Jahresanfang gemeinsam ihre Kompetenz im Bereich quantitativer Produktlösungen aus. Für Investoren bedeutet dies einen noch früheren Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschungsergebnissen mehrerer Universitäten. Der Fokus der Zusammenarbeit liegt auf dem quantitativen Research, das durch die Bündelung der Ressourcen und Kompetenzen der beiden Unternehmen auf höchstes europäisches Niveau gehoben werden kann.
*Für das Risiko-/Ertrags-Verhältnis eines Fonds wird die Sharpe Ratio herangezogen. Sie wird bestimmt, indem von der jährlichen Durchschnittsrendite der risikofreie Zinssatz abgezogen wird und das Ergebnis durch die durchschnittliche jährliche Volatilität dividiert wird. Je höher die Sharpe Ratio umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Risikopotenzial seines Portfolios entwickelt.