Der Jahreswechsel 2020/21 ist in der westlichen Welt gekennzeichnet von einer intensiven Phase der Pandemiebekämpfung. Seitdem die Weltgesundheitsorganisation Anfang März 2020 den Ausbruch der Covid-19-Pandemie bekannt gegeben hat, haben restriktive staatliche Maßnahmen die nationalen Wirtschaftskreisläufe und den internationalen Handel erheblich beeinträchtigt. „Nur den entschlossenen Maßnahmen der Geld- und Fiskalpolitik ist es zu verdanken, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Restriktionen auf den Finanzmärkten bisher kaum negativ zu spüren sind“, so Dr. Thomas Steinberger, CIO und Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest.
Die Einkommen der notleidenden Haushalte und Unternehmen werden durch enorme Transferzahlungen, die Anleihemärkte durch massive Kaufprogramme der Notenbanken, und die Aktienmärkte vor allem durch die Beschleunigung des strukturellen Wandels in der aktuellen Krise unterstützt. „So können viele Investoren trotz des enormen wirtschaftlichen Schocks und der hohen Volatilität der Märkte im abgelaufenen Jahr mit Gewinnen und zumindest ohne größere Verluste ins neue Jahr starten“, so Steinberger weiter.
Impfungen bringen positive Aussichten
Die Aussichten für eine Überwindung der aktuellen Pandemie und damit einer breiten wirtschaftlichen Erholung im Jahr 2021 sind aus Sicht von Spängler IQAM Invest überraschend gut. Innerhalb weniger Monate konnten weltweit mehrere hocheffektive Impfstoffe entwickelt werden, die industrielle Produktion der Impfstoffe ist bereits angelaufen und in einigen Staaten wie Großbritannien, China und Russland haben bereits flächendeckende Impfprogramme begonnen. Sollten in der ersten Jahreshälfte durchgeführte Impfkampagnen erfolgreich sein, ist eine neuerliche Infektionswelle im Herbst des kommenden Jahres vermeidbar. Die aktuelle Pandemie kann dann als überwunden angesehen werden und die Ausgangs- und Kontaktrestriktionen können wieder gänzlich aufgehoben werden. „Wir erwarten derzeit eine vollständige Erholung der wirtschaftlichen Aktivität und der Unternehmensgewinne auf Pre-Covid-19-Niveaus für das Schlussquartal 2021“, prognostiziert Steinberger.
Aktien und Emerging Markets-Anleihen als Katalysator für das Portfolio
„Die hohe Wahrscheinlichkeit für eine Überwindung der Pandemie im nächsten Jahr ist ein wesentlicher Grund für unsere Empfehlung einer Übergewichtung risikoreicher Anlagen wie Aktien oder Emerging Markets-Anleihen“, so Steinberger weiter. Zusätzlich hat die starke wirtschaftspolitische Reaktion auf den dramatischen Wirtschaftseinbruch im zweiten Quartal 2020 zu historisch niedrigen Realzinsen und -renditen im Euro und US-Dollar geführt. Bei Anleihen ist im nächsten Jahr daher nur noch in extremen Risiko-Szenarien ein positiver realer Ertrag zu erwarten und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist selbst der aktuell relativ geringe Wertverlust aus Inflation mit reinen Anleiheerträgen nicht zu kompensieren. Aktieninvestoren jedoch können auch im Jahr 2021 hohe einstellige Erträge für ein breit diversifiziertes Portfolio erwarten.
Ein wichtiger Risikofaktor für in Euro rechnende Investoren wird aus unserer Sicht jedoch die Entwicklung des US-Dollar sein. „Nach einer langen Phase der Aufwertung gegenüber dem Euro hat sich diese Aufwärtstendenz 2020 umgedreht und wir erwarten, dass die relative USD-Schwäche weiter anhalten wird“, sagt Steinberger. USD-Investments sollten daher währungsgesichert gehalten werden.
Asset Allocation Implikationen für 2021
„Gegenüber der langfristigen Durchschnittsallokation werden im Verlauf des nächsten Jahres Euro-Staatsanleihen signifikant untergewichtet“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Josef Zechner, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung bei Spängler IQAM Invest. Unternehmensanleihen sind in der strategischen Allokation nicht berücksichtigt, bekommen bei erhöhter Volatilität aber regelmäßig eine deutlich höhere Bedeutung. Emerging Markets-Staatsanleihen werden leicht übergewichtet allokiert und erreichen in Hartwährung und Lokalwährung insgesamt ein Gewicht von 11 % im strategischen Portfolio bei Spängler IQAM Invest.
„Für Aktien und Rohstoffe empfehlen wir für das Jahr 2021 insgesamt ein Gewicht von 47 % und damit eine deutliche Übergewichtung“, so Zechner weiter. Der Aktienanteil beträgt insgesamt 42 %, wobei das größte Gewicht jeweils auf US- und europäische Aktien fällt, die mit je 14 % gemeinsam zwei Drittel des Aktienexposures abbilden. Emerging Markets-Aktien und Aktien aus Industrieländern im pazifischen Raum nehmen mit Portfolioallokationen von 9 % bzw. 5 % ebenfalls deutliche Risikogewichte auf. Die Rohstoffkomponente erhält ein strategisches Gewicht von 5 % und liegt damit exakt auf dem langjährigen Durchschnitt bei Spängler IQAM Invest.
Fokus auf Nachhaltigkeit – Unterzeichnung der Principles for Responsible Investment (PRI) ist erfolgt
Einen besonderen Fokus sollten Anleger im nächsten Jahr auf Aktientitel mit Nachhaltigkeitsorientierung legen. Die neue US-Regierung unter Joe Biden plant mehrere Initiativen zur Verbesserung des Klimaschutzes in den USA und wird dabei auch den Finanzsektor miteinschließen.
Auch Spängler IQAM Invest geht bereits seit vielen Jahren einen nachhaltigen Weg, da der Bedarf an nachhaltigen Anlagemöglichkeiten kontinuierlich zugenommen hat. „Die Unterzeichnung der Principles for Responsible Investment (PRI) – die Prinzipien für verantwortliches Investieren – ist nun als nächster logischer Schritt im November erfolgt“, so Dr. Markus Ploner, CFA, MBA, Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest. Gemeinsam mit ihrem internationalen Netzwerk an Unterzeichnern widmet sich die PRI-Initiative der Förderung verantwortlichen Investierens durch sechs Prinzipien, z. B. ESG-Themen in die Analyse- und Entscheidungsprozesse im Investmentbereich einzubeziehen.
Schon jetzt berücksichtigt Spängler IQAM Invest in zahlreichen eigenen Publikumsfonds eine umfassende Liste von Nachhaltigkeitskriterien und schließt u. a. die Hersteller von Anti-Personen-Minen oder Cluster-Munition („Streubomben“) gemäß der Oslo-Konvention über Streumunition aus. „Ab 1.1.2021 geht Spängler IQAM Invest in Sachen Nachhaltigkeit sogar noch einen Schritt weiter und wird die kontroversen Waffen rigoros in allen Portfolios – also auch in den fremdgemanagten – ausschließen“, so Ploner abschließend.