Die globale Wirtschaftskrise infolge der Corona-Pandemie hat zu schweren Verwerfungen an den Kapitalmärkten geführt: Der IQAM SRI SparTrust M gilt als sehr krisensicheres Investment (Durchschnittsrating AA+) und konnte davon bis Anfang März durch die Flucht aus riskanteren Anlagekategorien profitieren. In den letzten Wochen kam es allerdings auch bei den als sicher geltenden Anlagekategorien zu schmerzlichen Kursverlusten. Einerseits wurden verstärkt sichere Veranlagungen liquidiert, da viele riskantere Kategorien prohibitive Abstürze erlebten und teilweise illiquid wurden. Andererseits lassen die angekündigten Rettungspakete eine markante Änderung des Umfelds für die Rentenmärkte erwarten, da mit einem massiven Anstieg der staatlichen Emissionstätigkeit zu rechnen ist.
„Die Kursverluste des IQAM SRI SparTrust M seit Anfang März sind einerseits auf einen in dieser Schnelligkeit beispiellosen Renditeanstieg der 10-jährigen deutschen Benchmark-Anleihen von -0,86 % in nur 10 Tagen auf -0,19 % per 19.03. zurückzuführen sowie auf eine Ausweitung des Spreads über Deutschland auf ein seit der Eurokrise nicht mehr beobachtetes Niveau von temporär 59 BP (aktuell 51 BP)“, so Dr. Markus Ploner, CFA, MBA, Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest. Dank vorsichtiger Zinsrisikopositionierung und Outperformance der beigemischten Pfandbriefe fielen die Verluste des Fonds (RT-Tranche) mit einem Minus im März per 25.03.von -1,50 % immerhin deutlich geringer als jene des Referenzindex (-2,12 %) aus.
Die schmerzlichen Kursverluste bei mündelsicheren Veranlagungen haben die Renditen in dieser Kategorie allerdings auf ein deutlich anlegerfreundlicheres Niveau gebracht: So liegt die Rendite 10-jähriger österreichischer Bundesanleihen aktuell (per 25.03.) auf dem Niveau von Anfang 2019 (in einer wesentlich besseren Konjunktursituation) bei 0,23 %.
„Eindeutig am attraktivsten beurteilen wir allerdings derzeit das mittlere Laufzeitensegment mit minimal positiven Renditen bei 5-jährigen österreichischen Bundesanleihen im Vergleich mit dem vermutlich noch lange unverändert tiefen bzw. möglicherweise sogar noch sinkendem EZB-Einlagesatz von -0,5 % bzw. im Vergleich mit teilweise noch tieferen, und mit höherem Kreditrisiko behafteten Einlagen bei Geschäftsbanken“, so Mag. Franz Schardax, MSc, Fondsmanager des Fonds von Spängler IQAM Invest.
Im Spannungsfeld zwischen dem sehr hohen, aber noch unsicheren Finanzbedarf für die zu erwartenden enormen Budgetdefizite und den auf den ersten Blick gigantisch erscheinenden EZB-Käufen von 1,1 Billionen EUR für das Jahr 2020 (etwa 9 % des Eurozone-BIPs) dürften die Rentenmärkte vorerst noch volatil bleiben. Da die EZB-Käufe grundsätzlich nur temporärer Natur sind und ein substanzieller Teil der Budgetdefizite mit längeren Fristigkeiten finanziert wird und auf lange Sicht auch die Inflation wieder ein Thema werden könnte, erwarten wir insbesondere bei ultra-langen Laufzeiten eine Versteilerung der Zinsstrukturkurve.
Als mittelfristig sehr attraktiv erachten wir den momentanen Zinsspread zu Deutschland (gut 50 BP). Angesichts einer Staatsschuldenquote der Republik Österreich von 71 % zum Ende des dritten Quartals 2019 erscheint eine temporäre substanzielle Ausweitung des Budgetdefizits verkraftbar und der Spread über Deutschland sollte somit wieder auf das „Normalniveau“ von meist 20-30 BP zurückkehren.